Paulas Mama, also Spatzl, war in der Stadt, frühstücken, mit ihrer Freundin, mit der sie auch den Schmuck bastelt und hatte Paulas Papa, also mich, beauftragt, das Töchterchen, also Paula, zu bespaßen. Nichts leichter als das, das Kind ins Auto gepackt und ab ins Einkaufszentrum, ins OEZ, denn es hat ein neuer Laden aufgemacht: Build a Bear. Dort soll man sich seinen eigenen Kuschelbären basteln können, hatte ich erfahren, und das wollte ich doch gleich mal mit Paula ausprobieren. Los geht’s mit dem Bärenfell: es gibt braune Bären, schwarze Bären, weiße Bären, gemusterte Bären, außerdem Hunde, Raubkatzen, sogar Schlümpfe … alle Felle sind noch ohne Füllung und man tut sich noch etwas schwer, sich die fertigen Tiere vorzustellen, zumindest als Papa. Paula dagegen hat sich schon längst entschieden. „Da“ deutet sie auf das braun gecheckten Herz-Bärenfell mit weißen Ohren und einem aufgestickten Herz auf dem weißen Bauch. Alles klar.
Danach weiter zur Füllstation, einer großen rotierenden Trommel aus Plexiglas, in der die Füllungsflocken durcheinander gewirbelt werden. Hier wird einem von einer netten Mitarbeiterin geholfen, das Bärenfell mit den Flocken zu füllen, indem sie einen langen Schlauch in ein Loch im Fell steckt und Paula auffordert, auf einen Fußschalter zu treten, der die Flockenpumpe auslöst. Da die Pumpe jedoch deutlich lauter als der heimische Staubsauger ist, und man dem ja schließlich auch nicht trauen kann, lässt Paula das jedoch lieber Papa machen. Sie wählt derweil ein schönes rotes Filzherz für ihren Bären aus, das sie in das gefüllte Fell steckt, bevor dies von der Mitarbeiterin zugenäht wird, und geboren ist ein neuer Kuschelbär.
Allerdings ist er noch ziemlich nackig, der Bär, darum gehen wir jetzt zum Bärenshoppen. Paula entscheidet sich für einen rotschwarz geringelten Kapuzenpulli und eine Jeans, die wir im „Umkleideraum“ für Bären gleich anprobieren. Dazu muss noch die Piratenmütze sein und ein cooler Rucksack. Die pink-farbene Sonnenbrille passt dazu nicht so ganz, aber die lässt sich Paula nicht mehr ausreden. Frisch eingekleidet bekommt der Bär noch eine Geburtsurkunde. „Wie soll der Bär denn heißen, Paula?“ – „Bär.“ Hmm, nagut. Um ihn aber von den anderen Bären unterscheiden zu können, sucht Papa einfach noch einen Rufnamen aus und tauft den neuen Freund Balu nach dem Held seiner Kindheit. Laut Urkunde wurde Balu am 17.09. geboren, ist 43 Zentimeter groß und wiegt 311 Gramm.
An der Kasse wird Balu in ein tragbares Häuschen zum Anmalen gesteckt und damit geht’s nun ganz flott zum Eisessen, denn das ist jetzt für ein 20 Monate altes Mädchen nach dem ganzen Shoppingstress jetzt erstmal viel wichtiger als ein Bär.
Mit 64,- Euro für Balu samt Outfit ist der Spaß nicht ganz billig, aber so ein selbstgebauter Bär ist ja auch ein Freund fürs Leben.
Sensationelles Geschäftsmodell: man spart sich die Billigarbeiter in Asien, schickt nur noch die Einzelteile in den Laden und lässt den Kunden fürs Selber-zusammenbauen kräftig draufzahlen! 😉
Aber süße Geschichte! Ich befürchte, da werd ich in einem Jahr auch nicht drumherum kommen 😉
ja, und damit ist es noch nichtmal Kinderarbeit … 😉
Lasst euch Zeit mit Lenny, Paula war eigentlich noch zu klein dafür und wollte immer gleich weiterhüpfen, musste aber auf Papa warten, der einen Mordsspaß hatte…